Wir kennen uns nicht persönlich. Doch ich bin dir schon zahlreiche Male begegnet. Sowohl in deinen Liedern als auch live. Seit gut 30 Jahren machst du Musik, ich bin gerade mal 34 Jahre alt. Dennoch begleiten mich deine Texte seit einiger Zeit. Meistens tragen sie mich oder sie intensivieren einen bestimmten Moment. Dafür möchte ich dir hier, anlässlich zu deiner Werkschau, Danke sagen!
Einmal, nach einem Marcus Wiebusch-Konzert im Bürgerhaus Stollwerk, Köln, sprach ich dich an. Einfach nur so. Und du antwortest: „Bevor man sich duzt, muss man sich erstmal siezen.“ Das hat mich an diesem Abend ganz schön verwirrt, aber es ist auch so ein typischer Uhlmann-Satz: Es ist nicht ganz klar, ob das ernst gemeint ist oder ob danach ein keckes genial kommt. In dem Moment wirkte es aber schroff, ich war irgendwie perplex, konnte aber gut damit umgehen und siezte danach ein paar Künstler, mit denen ich sprach, bis ich merkte, dass der Satz völlig bescheuert ist. Das war am 3. Mai 2014, zehn Jahre her.
Am 1. Januar 2024 warst du auch im Knust als Gast bei Kettcars Neujahreskonzert. Wir standen schräg vor dir und ich munkelte, ob ich dich danach ansprechen könnte. Aber ich habe es gelassen. Nicht aus dem oben genannten Verwirr-Grund, sondern… ach, ich weiß es gar nicht so genau. Ich wollte doch nur Danke sagen. Danke für die schöne Musik, Danke für die tollen Texte. Dann hole ich das halt hier nach.
Zum Buchstaben Über Der Stadt-Album gab es schon ein Booklet anbei, das mit wunderbaren Geschichten und Gedanken zugedruckt war. Ich habe es damals in meinem Kinderzimmer gelesen und es hat mich sehr berührt. Jetzt darf ich als Hobby-Schreiber in deine Worte zu deiner Werkschau reinlesen, sitze im Eigenheim und merke, dass in der Zwischenzeit doch eine Menge geschehen ist. Damals habe ich mir alle Maxi-CDs gekauft, heute sind es Vinyl-Werkschauen, zwischendrin auch noch mp3-Downloads.
In all der Zeit war und ist deine Musik da. Recht früh hat mich Die Bastarde, Die Dich Jetzt Nach Hause Bringen gepackt. Fand ich direkt gut. Ein Lied über die Sehnsucht und das Ungewisse. Als Student, und heute auch noch, fuhr ich oft nach Hamburg. So drei, vier Mal pro Jahr. Entweder für Konzerte oder für St. Pauli-Spiele oder beides. Gerne hörte ich Wie Sieht‘s Aus In Hamburg, wenn der Metronom aus Bremen kommend in den Hamburger Hauptbahnhof einfährt. Ein schönes Gefühl.
Die Freundschaft zu Casper habe ich nie ganz verstanden, muss ich ja auch gar nicht. Er spielte mal bei einem Fest Van Cleef im Bielefelder Ringlokschuppen, ein Act der irgendwie nicht ins Line-Up passte, aber ihr passt zusammen und das ist doch genial! Übrigens kommt er nicht aus Bielefeld, sondern aus Bösingfeld, so viel Zeit muss sein!
Das erste Solo-Album habe ich noch sehr intensiv gehört, danach habe ich irgendwie den Anschluss verloren und ich weiß gar nicht warum. Vielleicht haben sich kurzzeitig meine Hörgewohnheiten geändert. Doch letztens, auf einer längeren Autofahrt lief dann dein Live-Album von 2022. Und da kam alles zusammen: Nicht nur deine wunderbaren Zeilen, die so voller Aufrichtigkeit, Liebe, Sehnsucht, Ehrlichkeit und Verletzlichkeit sind. Sondern auch deine Ansagen, deine Entertainer-Qualitäten! Da ist - ganz ohne Pathos und ungelogen - ein familiäres Gefühl. Tomte- und Solo-Lieder haben sich anscheinend so in mein Unterbewusstsein eingebrannt, dass sie ganz tiefliegende Gefühle bewegen. Das muss Musik ja auch erstmal schaffen. Vielen Dank!
29 Lieder aus deinem eigenen musikalischen Schaffen hast du nun zusammengestellt. Es ist eine großartige Zusammenstellung. Von den schief gesungenen, frühen Tomte-Songs bis heute. Und da lege ich mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass ich bei weitem nicht der einzige bin, dem es so geht mit deiner Musik. Lieder als Zuhause. Ich finde, dass kann ein ganz gewaltiges Kompliment sein! Vielen Dank für die Musik, lieber Thees Uhlmann! Ich freue mich auf alles, was da noch kommt!
Die Werkschau Sincerely, Thees Uhlmann - Das Beste Von Tomte Bis Heute erscheint am 6. Dezember 2024.
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