Foto: luserlounge |
Letzter Mittwoch, 11. Dezember. Es war richtig ungemütlich und kalt draußen, die Arbeitstage zehrten und zerren. Bald ist Urlaub, aber das Gefühl, mal raus zu wollen, ist sehr dominant. Ein Glück, dass eine richtig gute Band auf Tour ist und in Bremen Halt macht: Oum Shatt! Vor gut sieben oder acht Jahren wurde ich auf die Gruppe aufmerksam - Power To The Women Of The Morning Shift. Super Song, super Titel! Dieses Jahr haben sie ihr neues Album veröffentlicht. Opt Out war im Januar draußen und elf Monate später sind sie an der Weser. Es war eine spontane Entscheidung, hinzugehen. Und sie hat sich enorm gelohnt!
Rein in die Bahn und vom Bahnhof zu Fuß ins Viertel. Ab zum Lagerhaus. Um kurz vor acht war noch nicht viel los, 40 Leute waren vielleicht da. Circa das dreifache sollte es noch werden. Alle MusikerInnen, die noch auf der Bühne stehen würden, hätte ein Vielfaches an Aufmerksamkeit verdient. Von einem Support wusste ich erst vor Ort und der Name Saturno 4000 hat mich direkt angesprochen! Das internationale Quartett aus Berlin trug orientalisch anmutende Kleider, waren trashig geschminkt, versetzten das Publikum dann aber in Ekstase. Sie sangen auf Englisch, Französisch und Spanisch. Der Bass tanzte voller Leidenschaft, die Gitarre verzauberten die Ohren und das Schlagzeug hielt alles zusammen. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus - solche Musik habe ich noch nie gehört. Am ehesten erinnerten sie mich an Los Bitchos. Insgesamt gab es wenig Text, sie ließen ihre Instrumente singen. Wem das nicht direkt in die Hüfte geht, der ist ein waschechter Banause! Enorme Band, toller Auftritt, sollte man unbedingt abspeichern!
Starke Rhythmen und ein ganz hohes musikalisches Niveau sollten auch danach folgen. Man könnte bei leicht orientalisch angehauchter Musik ja durchaus über kulturelle Aneignung diskutieren. Man könnte das auch einfach lassen und die Klänge genießen, das ist ja viel einfacher! Und Genuss wurde groß geschrieben beim Auftritt von Oum Shatt! Insbesondere das Schlagzeugspiel von Chris Imler war ausgesprochen beeindruckend! Ohne solch versierte und versunkene Art des Rhythmus‘ wäre ihre Musik live sicher nicht möglich. Und so entfachten sie eine Menge Energie, das Publikum kam immer ein Stückchen näher und ließ sich wiederum immer mehr gehen. Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, wobei den Musikern auch anzusehen war, wie konzentriert sie bei ihren Songs waren. Da kann man sich auch schon mal verspielen… So sehr kenne ich mich mit den beiden Alben von Oum Shatt gar nicht aus, das war aber auch nicht so wichtig, denn das, was sie live abgeliefert haben, war einfach irre. Und schreit in jedem Fall nach einer Wiederholung. Ich freue mich auf die nächste Gelegenheit!
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