(sf) Samuel Brem? Nie gehört, oder? Denkt Euch nix, denn bislang ist der Deggendorfer in der Tat nur recht wenigen Menschen ein Begriff, aber das ändert sich hoffentlich in Kürze, denn mit "Müsste Gehen" erschien die Tage sein Debütalbum und das zeigt das große Potential des jungen Künstlers auf. Deshalb bereits hier im Vorwort die Empfehlung: holt Euch das Album und gehört zu den Ersten, die ihn unterstützen.
Flashback! Die Cro-Welle hatte nicht nur die luserlounge erreicht, sondern auch Niederbayern, wo Samuel auf seinem Youtube-Kanal "strongert2010" mehrere Songs des Stuttgarter Rappers coverte und hochlud - seine Version von "Easy" verzeichnet mittlerweile knapp 130.000 Aufrufe. Doch sein Repertoire ist deutlich größer und umfasst u.a. auch Stücke von Kraftklub, Clueso, Ed Sheeran und Left Boy.
https://www.facebook.com/Samuel.Brem.acousitic
Ein kleiner YT-Hype, mehr nicht - oder? Doch, denn bereits 2012 veröffentlichte Brem mit "Wie ein Stein" seinen ersten eigenen Song, wobei der Text noch aus fremder Feder stammte; ein Fan hatte ihm die Zeilen zukommen lassen mit der Bitte, etwas daraus zu machen. Und das gelang ganz hervorragend, Samuels sanfte Stimme gibt dem nachdenklichen Text eine ungeahnte Tiefe und lässt ihm doch alle Möglichkeiten, sich zu entfalten. Als ich nun endlich die CD in den Händen hielt und feststellte, dass der Track auch drauf ist, war ich zum Einen sehr froh, zum Anderen aber auch gespannt, was Samuel im Studio daraus gemacht hat und muss sagen, dass ich wirklich begeistert bin. Aus einer reinen Gitarrenbegleitung wurde ein sehr gelungenes, unterstreichendes Arrangement, das die Lyrics gekonnt einbettet. Die unten im Video festgehaltene Version ist übrigens auch nur eine Zwischenstation zum Endergebnis auf dem Album.
"Müsste gehen" ist kein lautes Album und das ist gut so. Samuels Stimme wäre verschenkt, wenn er sie nicht leise und doch dominant einsetzen könnte. Dass hin und wieder mal ein Ton nicht sitzt - geschenkt! Im Gegenzug erhält der Hörer eine volle Portion Gefühl, Authentizität und Einfühlsamkeit. Es ist wirklich angenehm zu hören, dass Brem nicht geschrieben hat, was die Masse hören will, sondern sich auf sein persönliches Umfeld bezieht und einen Blick in sein Seelenleben gewährt. Ich behaupte mal, dass es Songs wie "Du" und "Schicksal" nicht mehr geben wird, wenn er (und das hoffe ich sehr!) erfolgreich sein wird und größere Menschenmengen erreicht - zu privat erscheinen die Aussagen, als dass damit die Masse bedient werden möchte.
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Auch der äußerst bewegende Text zu "C. M." lässt den Hörer nicht unbewegt zurück, dreht sich der Song doch um einen jungen Mann aus dem Bekanntenkreis des Sängers, der betrunken einen Autounfall verursachte und zwei seiner Freunde in den Tod riss und nun selber im Rollstuhl sitzt. Wenn dadurch auch nur einer im Fall der Fälle seine Karre stehen lässt, dann hat Brem alles richtig gemacht. So oder so aber beschert einem der Track einen riesengroßen Klos im Hals, gerade auch, weil er thematisch so gar nicht zu den restlichen Songs dieses sehr beachtlichen Debütalbums passt.
Ich habe es bereits oben empfohlen und ich mache es erneut - nehmt 12 € in die Hand und bestellt Euch "Müsste Gehen" direkt beim Künstler: samuelbrem.cd2015@gmail.com
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