(mb) Irgendetwas kommt fast immer dazwischen. Es fängt schon morgens damit an. Zwischen dem ersten und zweiten Klingeln des minutiös getakteten Wecker passt genau ein 7 minütiger, schlummriger Schlafakkord, der vor allem durch seine abstruse Träumerei zu überzeugen weiß. Selbst die noch so mit Argwohn beäugende und über die schulischen Fehlleistungen des Sohnemanns enttäuschte Mutter schmiert grobschlächtig feinherbe, ranzige Butter zwischen die beiden Scheiben des Pausenbrots. Zwischen dem Abendessen mit der Herzdame passt gerne auch ein Anruf der Freiwilligen Feuerwehr, brenzliche Situation, doppeldeutig. Man entschuldigt sich und ist weg. Es kommt eben oft etwas dazwischen.
Eine Variante des "Dazwischen - Kommens" ist das Aufschieben wichtiger Angelegenheiten. Freundlich zur Hilfe eilend bieten belanglose Lapalien dabei ihre stetige Unterstützung an. Während man für die immens wichtige BWL Semesterabschlussklausur lernen müsste, grätscht einfach ein völlig unumgänglicher, und selbstredend nur kurzer Blick auf die aktuelle Bundesligatabelle dazwischen.