Dienstag, 6. Juni 2017

Lola Marsh - Rosen aus Israel

(sf) LOLA MARSH aus Tel Aviv gehören zu den spannendsten Newcomern des Jahres, denn dank ihrer Stimme fällt Yael Shoshana Cohen in jene Kategorie von Sängerinnen, die ein Publikum augenblicklich in ihren Bann ziehen kann. Schon 2016 entdeckten viele diese Ausnahmestimme auf der Debüt-EP “You’re Mine“, womit das Duo, dessen zweite Hälfte auf den Namen Gil Landau hört, bereits zu einem der Indie/Pop/Folk-Geheimtipps des vergangenen Jahres avancierte. Ihr Debütalbum “Remember Roses” erscheint am 09.06. und wir haben schonmal reingehört.

Angekündigt von ihrer neuen Single “Wishing Girl“, einer sommerlichen Hymne, die von einer extrem ansteckenden Melodie und lässigem Pfeifen getragen wird, gelingt es den beiden Künstlern aus Israel auf Albumlänge, nicht nur reifer und inspirierter zu klingen, sondern sich zugleich von zu dominanten Einflüssen oder Referenzen - sei es nun Bon Iver oder Fleet Foxes, Nick Drake oder Sufjan Stevens - frei zu machen. Entstanden ist so der perfekte Soundtrack für den beginnenden Sommer: Das von ihnen beiden geschriebene “Remember Roses“ – schon der Titel ist ein Trip in die eigene Vergangenheit, denn diese Rosen entstammen aus dem Rosengarten, den es früher im Elternhaus  der Sängerin gab – ist vor allem lässig, romantisch, dezent nostalgisch und zudem ziemlich sweet. Es ist ein Album, in dessen 11 Songs es immer wieder um Freundschaft und Liebe, aber auch um die eigenen Ängste geht, die es beim Heranwachsen auch mal zu bezwingen galt.

Wie schlüssig der Erstling klingt, ist dabei ganz klar der einzigartigen Chemie zwischen Yael und Gil geschuldet: Dass sie extrem vertraut wirken, verwundert schon weniger, wenn man bedenkt, dass die beiden früher Mal ein Paar waren: „Die gemeinsame Arbeit war schon immer eine der wichtigsten Inspirationsquellen für uns“, sagen LOLA MARSH. Es ist eine wirklich einzigartige Chemie, eine gelebte Harmonie, die sich ganz direkt auf die Harmonien und Melodien in der Musik zu übertragen scheint, auf die eingängigen Refrains und Arrangements, die “Remember Roses“ so spielerisch-schön wirken lassen. Auch bereits veröffentlichte Tracks wie “You’re Mine“ oder “Sirens“ reihen sich perfekt in  die Gesamtheit des Debütalbums ein, womit LOLA MARSH eindrucksvoll belegen, wie sehr sie als Künstler in den letzten Jahren gereift sind.

Indem sie eine extrem breite Stilpalette präsentieren und trotz aller Leichtigkeit nie den nötigen Tiefgang vermissen lassen, hat ihr Songwriting oftmals etwas Episches – als ob die Songs für Kinofilme geschrieben wären, und wir als Zuhörer in der Traumwelt eines Films sitzen, durch den uns die wendige Stimme von Yael Shoshana Cohen, die übrigens problemlos als Penelope Cruz-Double durchgehen würde, führt. Inmitten der verträumten Atmosphäre finden sich echte Hitkandidaten (“Morning Bells“ mit seiner unwiderstehlichen Melodie), und insgesamt oszilliert der Erstling zwischen nächtlichen Balladen (“The Wind“) und massiveren, vertonten Achterbahnfahrten (wie ihrem persönlichen Lieblingstrack “She’s A Rainbow“, der von Moody Blues’ “Nights In White Satin“ inspiriert ist).

„Die vielen Farben von ‘Remember Roses’ passen einfach perfekt zu uns“, sagen Yael und Gil wie aus einem Mund. Sieht ganz danach aus, als sei für den orchestralen Folk-Pop von LOLA MARSH in diesem Frühling die perfekte Blütezeit gekommen – dabei werden die Blüten uns gewiss noch länger begleiten als bloß bis zum nächsten Winter...  

Tourdaten:
11.08.2017   Feldkirch - Poolbar Festival
23.10.2017   Berlin – Heimathafen
25.10.2017   Bielefled – Forum
26.10.2017   Hamburg – Knust
27.10.2017   Köln – Stadtgarten
28.10.2017   München – Manic Street Parade Festival
 
 
 
 

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