Sonntag, 3. Juli 2016

Island Part II: Neues von Sigur Rós!

Von: autoimg.clipfish.de
(ms) Island!
Das Land mit der Population von Bielefeld verzaubert gerade den Otto-Normal-Fußballverstand. Ihnen sind sämtliche eigene und auch fremde Daumen zu drücken, dass sie heute Abend gegen Frankreich gewinnen sollen. Stichwort: Sigthorsson!
Unter all anderen Isländern, die dort nicht einen normalen Job, Touristenführer, Fischfänger oder Profisportler sind, gibt es ja noch eine Vielzahl extrem erfolgreicher Musiker. Stichwort: Kaleo! Oder auch Björk, Ásgeir. Heute geht es mal wieder um Sigur Rós!
Seit Jahren bin ich begeisterter Fan. Eines Tages wollte ich meinen Vater überzeugen, was für eine Mystik, Schönheit, Kraft und feine Struktur in deren Musik liegt. Er antwortete kurz: "Mach diese Walfängermusik aus. Dieses Rumgejaule ist ja unerträglich." Merke: Hier können sich die Geister scheiden.
Ihr siebtes Studioalbum "Kveikur" kam vor drei Jahren raus, eine Welttour folge mit großem Gespann: Bläser, Streicher, Percussion.

Vor wenigen Wochen nun haben Jonsi, Goggi und Orri wieder ihre Siebensachen gepackt und bereisen die Welt mit ihren märchenhaften Klängen. Aber nicht mit fulminanter Begleitung. Nein. Dieses Jahr wollen sie es wissen - back to the roots - und ihre Shows komplett zu dritt gestalten. Erste Gigs haben sie gespielt, die Resonanzen wie gewohnt schlicht umwerfend.

Dazu haben die drei von der Insel vor zwei Wochen ein geheimnisvolles Projekt geteasert: Route One. Was sich dahinter verbirgt, wurde erst kurz vorher enthüllt: Es gab via YouTube ein Live-Umrundung der Insel. Sie schnappten sich ein Hightech-Wagen und streamten die Fahrt ins Netz. Eine schöne Idee, waren da nicht auch elf Kicker zu sehen?!
Zum Ende hin kam aber der richtige Knall!
Keine Aktion ohne fulminantes Ende, mögen sie sich gedacht haben.
Und so waren diese Landschaftsimpressionen ein 24-Stunden-Vorspann zu ihrem neuen Video. Wer kann, der kann. "Óvedur" heißt der eigenwillige Track. Es knarscht, es zerrt, es ist anstrengend. Dann wieder die typisch sphärischen Klangteppiche, bevor es richtig übel wird. Dazu ein wahnsinniges Video. Ein bisschen verstörend, ein bisschen eigenartig. Eine sichtlich trinkende Frau flaniert mit ihrem Wolfshund durch die Gegend, bis sich in einem Pub obszöne Szenen abspielen: Oralverkehr, ausfallende Zähne, Blut, Körperflüssigkeiten, Mutation. Hilfe!
Wohin Sigur Rós damit steuern ist noch nicht ganz klar. Wahrscheinlich gibt es bald ein neues Album, es wäre wünschenswert.
Trotz aller gewalt(tätig)er Bilder bietet "Óvedur" schemenhaft das, was wir von den dreien gewohnt sind: mystisch-schön-mitreißende Klänge.

Da das Video auf der deutschen YouTube-Version verbannt ist, hier der Link zu Clipfish.
Es ist wirklich sehenswert!

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