Donnerstag, 4. Dezember 2014

Der große musikalische Rückblick 2014, Teil 4: "Our Love" ist jetzt Mainstream!

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(rb/sf) Schon im Vorjahr beglückte uns Raphael mit seinem musikalischen Jahresrückblick und präsentierte uns deutschen Hip Hop abseits von Marteria und Casper. Auch diesmal kommt der Rap nicht zu kurz, das Album des Jahres stammt aber aus einem anderen Genre. Und wem das alles nicht gefällt, der kann immer noch zu Raphs eigener Housekapelle greifen und sich fühlen wie in einer lauen Sommernacht am Dresdner Elbufer:

https://soundcloud.com/elb-effect






Mein Lieblingsalbum 2014

Erst mal durchatmen, Deutschrap! 2014 war dein Jahr! Alleine schon wegen der ganzen Musikvideos dürfte der Löwenanteil des Rap-Fan-Traffics anno 2014 erstmals im "Safe for Work"-Teil des Internets verbucht worden sein.

Dazu kommen 10(?)x Platz 1, 4x Gold usw. Doch trotz Hafti, Marteria, Savas, Eko und Co. kommt mein Lieblingsalbum dieses Jahr nicht aus meiner Lieblings-Musikrichtung (die wurde ja sowieso schon genügend gebauchmiezelt!).

Lieblingsalbum ist also das wohlig-warme "Our Love" von Caribou. Hat der Gute beim letzten Album noch den Sound-of-the-Future-Award gewonnen, braucht er bei seinem aktuellen Album nicht mehr als das Standard-Synthie-Paket, eine jazzige Cymbal und gefühlvolle Stimmen.
Und - oh oh oh - schon beim ersten Track schreit das allgemeine Geschmacks-Gewissen: "Das ist doch Pop und Kitsch obendrein!". Aber egal, ist halt schon ein bisschen Gänsehaut-Musik aber ohne Nutella-Schicht aus der Großraumdisko oder Instagram-Filter von unseren Mütze&Skinny-Jeans-Jungs.

Außerdem ist Anspielstation 1 nur das trojanische Pferd für ein Album, das aus kleinen Figuren, Ideen und Motiven große Lieder strikt. In Perfektion ist das meiner Meinung nach beim Titeltrack gelungen. Wenn Pop so ist, höre ich wieder Radio NRJ.



Wobei, jetzt hab ich tatsächlich Tuas "Stevia" vergessen! Deswegen in einem Satz: Der deutsche James Blake gewinnt den Sound-of-the-Gegenwart-Award 2014 und den Bauchpinsel in Gold für ein sehr gefühlvolles Stück Musik.


Beste Tracks

Das ist ganz schön schwer dieses Jahr, trotz der guten Alben ist kein Track so richtig hängen geblieben. Deswegen gibt es ungeordnet ein paar Anmerkungen zu drei guten Liedern:

Zugezogen Maskulin - Alles Brennt

Das Video des Jahres: Es zeigt uns den unsicheren Hänfling aus mittlerem bis gutem Hause, der sich in seiner Welt ziemlich unsicher fühlt. Zum Glück gibt es das Erweckungserlebnis: In der Gruppe bin ich stark. Die letzte Szene des Videos ist dann so eindrücklich wie verstörend.
Und bitte nicht vom Bandnamen abschrecken lassen, die sind kein Ableger des Fler-Imprints Südberlin Maskulin und machen Rap mit Aussage.



Curse - Kristallklarer Februar / Für P.

Curse musste für sein Comeback in der Szene viel einstecken: sein neues Album käme nur, weil er am nun sehr großen Kuchen wieder mitschneiden möchte. Hin oder her, diese Auskopplung ist stark.
Der Beat ist ein echtes Stück Musik, die Bass-Melodie zu Beginn schneidet bis ins Mark wie eine Frostnacht im Februar. Der Text nimmt uns dann mit in die Geschichte, bis man den Protagonisten gegenüberzustehen und in ihre Augen zu schauen meint.



Kraftklub - Unsere Fans

Klassisches Problem als Fan: MEIN Künstler wird Fame und ich bleibe mit gebrochenem Herzen zurück im Untergrund. Die Jungs drehen hier einfach den Spieß um.
Ich weiß zwar nicht, ob sie damit die ersten waren, aber ich finde das sehr geistreich und gut umgesetzt. Aber kaufen würde ich es nicht - ist ja Mainstream!


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