Freitag, 21. Dezember 2012

I LOVE Christmas. I HATE Christmas.



I LOVE Christmas

(mb) Kurz vor Weihnachten. Es riecht nach Zimt, Lebkuchen und Mandarinen. Ich atme tief ein. Ein herrlicher Duft. Auf dem Esstisch stehen Plätzchen. Vorsichtig, so als ob sie aus Porzellan wären, nehme ich ein Vanillekipferl und schiebe es mir in den Mund. Mütze auf, Jacke zu. Es ist kalt. Die Haustür fällt nicht gleich ins Schloss, so vereist ist die Tür. Ich zünde mir eine Zigarette an und blase den Rauch genüßlich in den kalten Dezemberhimmel.
Ich stapfe zum Gartentor und gehe zur nahegelegenen Bushaltestelle. Unter mir knirscht der Schnee. Im Bus sitzen lauter glückliche Menschen mit erröteten Gesichtern von der Kälte. Fast alle steigen beim Christkindlmarkt aus. Ich treffe mich mit drei Freunden. Über uns leuchten die Weihnachtsdekoration und der riesige Christbaum, den die Stadt aufgestellt hat. Durch die Lichter wird der Weihnachtsmarkt in ein herrliches kerzenscheinflackerndes Licht getaucht. Überall gibt es etwas zu Essen, Dekorationen oder Geschenke zu kaufen. Herrliche Düfte und lachende Menschen mit vollen Tüten ziehen an uns vorbei.

Freitag, 14. Dezember 2012

Dine Alone Records - Kostenloser Sampler!

(mb) Die Dudes von Dine Alone Records servieren pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ein wahres Festmahl. Das in Toronto, Kanada beheimatete Indielabel hat in ihrem Artist Rooster illustre Bands wie die Hardcoregötter Alexisonfire, die absolut geilen Newcomer von FIDLAR, die gewandelte Kate Nash & die neuen Karohemd affinen Folkbarden und Sing Along Meister von The Lumineers. Und das Allerschönste daran: Alle vereint mit noch mehr Hits auf dem 18 Track starken Sampler. For free. Ich hab mir das Dingen bereits geholt und leg es euch wärmstens ans Herz. Damit auch keiner zu Weihnachten alleine dinieren muss und das Teilen nicht nur auf Facebook, sondern vor allem in der Weihnachtszeit im Vordergrund steht, hier der kostenlose Download.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Folge 2012: Die vier Loungeluser und der mysteriöse Jahresrückblick

(sf) 2011 war ein erfolgreiches Jahr für das Luserlounge-Trio aus Sony Beach gewesen - das ambitionierte Musikdetektiv-Team, bestehend aus den überaus smarten Herren NVH, MB und LP, konnte jeden seiner Fälle lösen und sich einen blendenden Ruf erarbeiten. Doch was sollte das neue Jahr mit sich bringen? Welche Gefahren würden unsere drei Helden 2012 meistern müssen?

Ganz klar: Die Musikindustrie meinte es nicht immer gut mit dem geneigten Hörer und fuhr schon früh schweres Geschütz auf und spamte das Land mit unerträglichem Schallmüll à la David Guetta, Flo Rida und Konsorten zu! Was nun?

Die Musikdetektive entwickelten einen perfiden Plan, der sich als ebenso gerissen wie genial entpuppte. LP, MB und NVH gingen auf Reisen und suchten sich einen vierten Partner für ihr aufstrebendes Unternehmen, der den Standort Deutschland besetzt hielt und ihnen arbeitstechnisch ein wenig unter die Arme griff, während sie sich einen faulen Lenz in Italien, Südamerika, England, Skandinavien oder im Baltikum machten.

Doch SF, der nunmehr Vierte im Bunde der Loungeluser, war froh um seine neue Aufgabe, war er doch vorher schon stiller Bewunderer und eifriger Follower der glorreichen drei gewesen. Nun war er also mittendrin statt nur dabei und musste im Laufe des Jahres etliche knifflige Fälle lösen.

Schlägereien auf dem Festivalplatz, tätliche Übergriffe im Mosh-Pit und eine nächtliche Verfolgungsjagd des Tourbusses - es sah ganz so aus, als sei der nicht mehr ganz so junge Musikdetetektiv mitten im Haifischbecken des Business gelandet. Als es der Luserlounge dann auch noch nicht gelang, den Release der neuen Frei.Wild-Scheibe zu vermeiden, stand es mit der Reputation der Musikdetektei nicht zum Besten. Da konnten auch die Verlinkung auf der offiziellen Fourmusic-Homepage in Sachen Marsimoto und zum Teil sehr liebevoll gestaltete Berichte des Quartetts nicht mehr helfen!

Doch ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss und da es derer ja gleich vier an der Zahl waren, kam die Lounge zurück, rockte das Netz und ist nach wie vor Euer verlässlicher Lieblingsblog in Sachen Musik. Oder will das jemand bestreiten?

Doch die Aufstockung des Personals hatte natürlich nicht nur gute Seiten, denn SF meldete Ansprüche an, ebenfalls ein Best Of des Jahres veröffentlichen zu wollen. Eine harte Nuß für die drei Urluser! Doch dann geschah das, was nie hätte geschehen dürfen: sie gaben nach...

Und hier ist er: Teil 3 des Luserlounge-Jahresrückblicks 2012!

Dienstag, 11. Dezember 2012

2012 ... und das Nomadentum. Ein musikalischer Rückblick (Teil 2)

(mb) Zwei Monate Reisen in Mittel- und Südamerika,  vier Monate Österreich, ein Monat Italien, drei Monate Deutschland und wieder zwei Monate Kolumbien. Oder anders ausgedrückt: Erst meinen Backpack geschleppt, daraufhin übers Spargelfeld gehetzt. Anschließend den Eskapismus im professionellen Fußball kennen- und über ihn staunen gelernt. Darauffolgend ein paar Messages in Briefform gekickt, um schließlich als Kulturensohn in Kolumbien zu enden. Oder noch anders ausgedrückt: Das heimatverbundene Nomadentum, ohne auf der Suche nach dem ganzen großen Glück zu sein. Das einzig Beständige im Leben ist der Wandel. Welch wahre Worte des jungen Friedrich Engels und welche hohler Pathos, wenn ich diesen Spruch als Schablone für mein Jahr nehme. Vieles hat sich geändert, einiges blieb gleich. Im Großen und Ganzen aber war es ein sehr abwechslungsreiches Jahr mit vielen wilden Ideen, die weder Kühnheit noch Realitätssinn hatten. Es fehlte an Substanz, vor allem um Wurzeln zu schlagen. Umso wichtiger war es, dass die Musik mein beruhigender Zufluchtsort war, an welchem ich zwar nie wusste was mich erwartet, mich jedoch stets glücklich machte. Lange Rede kurzer Sinn: In der Alben Hitparade ist viel Altbewährtes, während bei den Lieblingslieder viel Neues dabei ist. Und glaubt mir, nicht einmal bei meiner Abschlussarbeit habe ich mir so den Kopf zerbrochen wie bei den Top10 der Singles. Nun denn, ich wünsche euch ein frohes Jahresende und Neues, egal ob frei & frivol oder gelassen & gesetzt. Das Leben ist keine Pralinenschachtel, denn nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

2012 ...und die gefühlte Niederlage! - Ein musikalischer Rückblick (Teil I)

(lp) 2012 - Die letzten Minuten laufen. Unweigerlich findet man sich in der letzten, kuscheligen Kabine des Jahres wieder. Betretene Stille und ein jeder macht sich insgeheim, aber offensichtlich Gedanken über das vergangene Spiel. Ein Spiel, das aus zwei vollständig unterschiedlichen Halbzeiten bestand. So durften erst einige „schöne Dinge“ zelebriert werden. Fallrückzieher ins Kreuzeck, Distanzschüsse, gar traumhafte Kombinationen mit den Peles und Lauths des magischen Freundeskreises. Doch dann? Wie abgerissen! Vergebene Chancen, Fehlentscheidungen oder einfach nur ein nicht aufhören wollender, gegnerischer Ballbesitz ohne jegliche Chance auf Selbstbestimmung. Das Jonglieren mit der Trinkflasche, nur noch ein Stilmittel, welches an die einstige Leichtigkeit der ersten Hälfte erinnert. War man zur Pause noch 4:0 in Front, endet das Spiel mit einem Remis. DESASTER, SKANDAL, ABER WAS NUN? Beim Schiri beschweren, den Mitspielern die Schuld geben, gegen den Trainer spielen? Oder einfach wieder Rausgehen um ausnahmsweise in einem ungeraden Jahr Weltmeister zu werden. Ich wünsch euch das… und außerdem viel Spaß mit meinen schönsten Szenen aus 2012.

Dienstag, 27. November 2012

Die Luserlounge präsentiert 10 Movember Tracks!

(mb) Anfang November wird wieder weltweit damit begonnen eine haarige Spezies zu züchten. Die letzten Jahre haben gezeigt: Nach anfänglich zaghaften Aprikosenflaum entwuchs schließlich, zumindest bei den genetisch Gesegneten, eine  ästhetisch - haariger Ertrag. So zumindest der einheitliche Grundtenor der männlichen Trägerschaft. Neben dem sozialen Zweck der Schnurrbärte, die Spendeneinnahmen für die Bekämpfung von Prostatakrebs sammeln, dienen Sie vor allem als Aphrodisiakum. Für Männer von Männern. Aus hererosexuellen Gesichtspunkt betrachtet. Ein Mann mit beachtlichen Schnauzer bekommt oftmals von Gleichgeschlechtlichen anerkennende und bewundernde Worte. Wie schön gestutzt, gepflegt oder einfach in seiner zerzausten Wildheit der Magnumbalken getragen wird. Wahrlich betörend. Manch einem wird dies so gut gefallen, dass er auch weiterhin nicht auf seinen besten Freund im Gesicht verzichten möchte. Viele Frauen finden aber am Schnauzer (obschon 1.manch weibliches Geschöpf auch einen trägt und 2.Pornostar Ron Jeremy Sie alle hatte) keinen Gefallen. Die Erklärung ist so evolutionär wie trivial: Die Väter der schönen Töchter tragen Schnurrbart. Seit Jahrzehnten. Aus Stolz, aus Etikette. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen Männer bevorzugen, die Sie an ihren Vater erinnern, zumindest was die Charakterzüge betrifft. Das letzte Mal geküsst hat man den väterlichen, biblisch-friedlichen Ned Flanders Balken spätestens mit 13. Ab da an gab es keine Gute-Nacht-Bussis mehr. Pubertät und so. Deswegen bevorzugen Frauen Männer ohne Schnurrbart. Und damit die Frauen endlich erkennen können, dass Männer mit Schnauzer wahre Gentlemen und unschlagbar attraktiv sind, hier unsere schnurrbärtige Selektion:

Mittwoch, 21. November 2012

A Bugg’s Life – "Two Fingers" für ein Hallelujah

(lp) Als Liebhaber britischer, handgemachter Gitarrenmusik hatte man es in den vergangenen Jahren wahrlich nicht leicht. Die gelungenen musikalischen Darbietungen wurden seltener und verstaubten zusehends im Plattenregal. Einige Musikhändler dachten sicher schon an den Niedergang eines Genre, dass für sie lange Zeit die profitable Cash Cow darstellte. Schuldige sucht man vergebens, sind diese doch schon lange gefunden, nennen sich Plattenfirmen und stürzen sich wie Schmeißfliegen auf den Mist, den ProSieben/Sat.1, VOX und RTL zum x-ten Mal über den Äther schicken. Ein Nummer-1-Album aus dem Mutterland anspruchsvoller Popmusik interessiert demnach kein Schwein mehr. Mit dem Resultat, dass Jake Bugg‘s gleichnamiges Debüt erst im Januar 2013 die leeren britischen Sortimente in Deutschland auffüllen darf.

Montag, 5. November 2012

Die luserlounge selektiert den... Oktober 2012!


(mb) Einfach mal ausbrechen. Nichts beachten, weder Regeln noch Vorschriften. Kriminell geil. Was soll ich groß rumlabern was im Oktober passiert ist. Interessiert ja eh keinen und ich hab kein Bock mir Gedanken um ne gute Einleitung zu machen. Darum befeuere ich eure Speaker gleich mit unseren Top Tunes und wirbel mehr Staub auf als Hurrican Sandy bzw. mein Chef wenn er wieder seiner Management by Helicopter Methode frönt. Luser aufgesperrt!

Montag, 22. Oktober 2012

Welcome to the CHURCH OF NOISE!

 (sf) Gibt es etwas Schöneres, als die Lieblingsband live zu sehen? Noch dazu in einer Location, in der man vorher noch nicht war? Wenn man dann noch auf der Gästeliste steht, sich Bekannte ankündigen und die Getränkekarte im tiefsten Hessen Augustiner und Tegernseer Helles listet, dann kann ja fast schon nichts mehr schiefgehen! Der Schlachthof Wiesbaden war also bestens gerüstet für Therapy? - welcome to the church of noise!

"Noise" ist auch gleich ein recht guter Aufhänger, denn der Sound war nahe an der Körperverletzung. Selbst mit Ohrenstöpsel war es kriminell laut, sodass ich mir die Vorband Motorkopp auch aufgrund der brutalen Lautstärke ersparte. Was man dann so vor der Halle mitbekam, bestätigte mich in meiner Entscheidung, denn die namentliche Referenz zu Lemmys Band war fast schon eine unverschämte Anmaßung. Dass der Sänger im pinken Häschenkostüm auf der Bühne stand und frecherweise auch noch ein Therapy?-Track angecovert wurde, passte ins Bild.

Montag, 15. Oktober 2012

Eigentlich geht es ja nur darum, wo es beginnt! Madsen.

(bm/sf) - Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Was ist der Sinn des Lebens? All diese Fragen sind scheinbar schon hinreichend beantwortet, denn MADSEN stellen nun mit ihrem neuen Album die nicht minder spannende Frage, wo es beginnt. Unser Gastkolumnist Michael Böhm hat die Antwort letzte Woche auf dem Konzert der Herren gesucht. Ob er sie gefunden hat? Lest selbst!



So hier ist es also - das mittlerweile fünfte Album der Jungs aus dem Wendland in Deutschland. Sorry, aber ich als Österreicher, der auch aus einem „Kaff“ (einfach so eine Art kleine Stadt mit ca 2.000 Einwohnern) kommt, habe einfach keine Ahnung, wo das liegt. Aber einem „Kaff“ dürfte das laut Wikipedia ziemlich gleichen... Na egal, es geht ja um was anderes…

Freitag, 12. Oktober 2012

Traena Festival! Open Sea statt Open Air...


(lp) Es gibt Tage, an denen der Föhn dichter über der gefüllten Badewanne baumelt. Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate, an denen man feststellt, dass man die Talsohle seiner „Lows“ nicht selbst definieren kann. Durchhalteparolen, Galgenhumor, Ironie des Schicksals – Die Immunität gegen probate Hilfsmittelchen steigt, wie beim stündlichen Schweinefleischverzehr. Wenn letztlich weder „Pick-Up“ noch „Let's Dance to Joy Division“ helfen, ist es Zeit für eine Alltagsflucht im XXL-Format. Für einen Entschleuniger der Extraklasse. Etwa einem Musikfestival, abseits vom bisher Dagewesenen. Dem Trænafestival!

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Mumford & Sons. Gentlemen of the Road. Instagram Bilder können einpacken.



(mb) Ich packe meinen Backpack und im Gepäck nichts außer mein Snapback Cap und einen derben Jetlag. Im tiefsten Abenteuerurwald instagrammed man nicht, geschweige denn doodlejumped man nicht die Amazonas Version und zieht sich an Lianen hoch. Das höchste der technologischen Gefühle ist Snake auf dem Nokia 3210. Aber eigentlich ist es egal, Empfang gibt’s nicht. Interessanterweise ist man auf Reisen empfänglicher für seine Umwelt. Ich leide an einer, Frauen bezeichnen es als dramatisch, fürchterlichen Beobachtungsgabe und bin der weltschlechteste Zuhörer. Unterwegs ist das anders. Da lasse ich tatsächlich Menschen aussprechen, höre Ihnen andächtig zu und fühle mich wahnsinnig kulturell, wenn ich in einem Museum Pfeil und Bogen ansehe.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Amplifier - von Manchester über Wien in die Lounge!

(bm/sf) - "I’d like to be … Under the sea … in an Octopus‘ Garden in the Shade …" - mit diesem Song der Beatles wurde das Konzert am 7.6.2011 im Wiener „Chelsea“ eröffnet. Sel Balamir, Neil Mahony (inzwischen leider ausgestiegen), Matt Brobin und ex-Oceansize Gitarrist Steve Durose betreten die kleine  aber feine Bühne und plötzlich ertönt mitten im Gesang von Ringo und Konsorten ein Gong. Jeder weiß: jetzt geht es los und „THE WAVE“ fängt alle ein! CUT! Jetzt zum eigentlichen …

So here is your holy Bible … The Octopus „Special Edition 1.0“, wie ich sie stolz präsentieren darf. Ich bin einer von nur 500 Leuten, die bereit waren, dieses Projekt soweit zu sponsern, dass es dann auch wirklich produziert wurde. Wir sprechen hier also von einem absoluten Sammler- und Liebhaberstück!

Und trotzdem: Jeden Cent ist es wert, denn keine milliardenschwere Plattenfirma hätte es hochwertiger produzieren können bzw. wollen.Wenn alles aus den Händen der Menschen kommt, die dieses Meisterwerk geschaffen haben,dann kann man definitiv stolz sein, oder?

Montag, 1. Oktober 2012

Die luserlounge selektiert den... September 2012! Na dann Prost!

(mb) Alles neu. So viele interessante Neuerscheinungen wie in diesem Monat gab es selten. Mumford & Sons, Blumentopf, The XX und Bob Dylan, um nur wenige Exempel zu nennen. Na Prost! Was also hören? Diese Frage habe auch ich mir des Öfteren gestellt, um nicht im Veröffentlichungsstrudel der Plattenfirmen abzusaufen. Apropo absaufen. Der ein oder andere säuft momentan auch mal ganz gerne auf der Wiesn ab bzw. sich zu. Geht ja ganz schnell. Ein, zwei, viele Maß. Rosi, bringt zackig die nächste Masssss! Ein Prosit der Gemütlichkeit, des Wankelmuts und der Blasmusik. Mit glasigen Augen lauschten wir abseits der Festwiese andächtig mit dreimonatlichen Weihnachtsvorsprung unseren musikalischen Christkindern und brachten uns in helle Erregung in dunklen Bierzelten. Resi Reservierung ließ zwar nicht mehr mit sich reden, aber wir wollten ja gar nicht viel sagen, denn primär ging es ums zuhören im bayrischen Schmankerl - September. Handzeichen, Hendelzeichen und Qualitätszeichen alá Made in Bavaria müssen als ikonische Kommunikationsmittel fürs Erste genügen. PROST. 

Dienstag, 4. September 2012

Die luserlounge selektiert den... August 2012!


(lp) Wer hätte das gedacht! Der Sommer 2012 war zumindest in südlichen Gefilden seit Jahren einmal wieder ein Sommer, der die Bezeichnung vollends verdient hat. Und da der August zum Sommer gehört, wie Kele Okereke zu Bloc Party, waren beide Kombinationen in jüngster Vergangenheit einfach nur "gut" um nicht zu sagen "sehr gut". Trotz geringer, wetterbedingter Motivation zur Schreibgewalt, blieb diese Veröffentlichung von "Four" im Monat der lauen Sommernächte von uns nicht unentdeckt. Genauso unentdeckt, wie die restlichen acht Perlen des Wonnemonats Augusts:

Donnerstag, 23. August 2012

Hallo Welt. Max Herre kehrt zum Rap zurück. Schublade auf, passt nicht rein!


(mb) Als er 25 Jahre alt war, rief jede Woche die FAZ, der Spiegel oder die SZ bei ihm an, ob er denn nicht ein druckreifes politisches Statement zum aktuellen Weltgeschehen hätte. Hatte er nicht. Max Herre ist ein politisch denkender Mensch, der auf jedem Album gesellschaftskritische Texte veröffentlicht hat. Deshalb hat er den Stempel des politischen Musikers aufgedrückt bekommen. Primär geht es ihm um Musik und nicht um Politik. Das deswegen die Texte Themen außerhalb des eigenen, egomanen Rapradius behandeln, ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass es im Hip-Hop vor allem darum geht, wer die dickste Hose anhat. Das Verhältnis mit den Medien ist nicht das Beste. Die Presse schrieb ihm zu sehr im Münchhausenstil. Vor allem wegen der Teeniepresse ist das Verhältnis vorbelastet, als ihn die Bravo als „Jesus von Benztown“ betitelte. Die Abrechnung kam postwendend mit dem Track „Exklusivinterview“, in welchem Max Herre und Afrob den Klatschjournalist als Judas deklarieren.

Freitag, 17. August 2012

Lieber Sommer, schön dass du wieder da bist!

(mb) Es wird richtig heiß. Angeblich soll am Sonntag sogar der Hitzerekord des Jahrhundertsommers von 2003 mit 40,3 Grad im Schatten geknackt werden. Das ist Anlass genug, um euch ein paar heiße Scheiben um die Ohren zu hauen. Vor über einem Jahr habe ich das bereits mit 5 Sommertracks getan, die im Titel ganz explizit den Namen "Summer" trugen bzw. noch tragen Klick mich für die fünf alten Songs. Dieses Mal gibts ganz schnörkellos fünf Songs, denn am Wochenende geht es ausschließlich um  Weiher, Weiber und Wein. So ähnlich war auch das Motto der Pro7 Show "We Love Lloret", in welcher 6 Geisteblitze aus dem Ruhrpott gehörig geflirtet und gebechert haben. Und  gesonnt haben Sie sich natürlich auch. Glanz stilvoll natürlich.. Richtig so. Findet der Bürgermeister aus Lloret aber nicht. Deshalb hat er einen Beschwerdebrief  an eine große spanische Zeitung geschrieben, in welchem er sich beklagt, dass sein schönes Städtchen öffentlich zur Sau gestellt wird durch die Sangria - saufenden, halbnackten Partywilden. Ein Skandal, denn Lloret de Mar ist ja sicher kein Mallorca.Nun bekommen auch wir lloret´sche Temperaturen und mal sehen, wer allerorts so durchdreht. Nackte Oberkörper werden schneeweiß aus der Menschentraube am Badeweiher hervorblitzen, Kinder bekommen rote Augen vom Chlor und der Beachvolleyball landet wieder im Aus oder auf schwabbeligen Oberkörpern, die eine WELLE der Entrüstung hervorrufen werden. Es wird bereits vor erhöhter Augenkrebsgefahr gewarnt. Mehr als 5 Songs wollte ich keinen zumuten, das wäre bei den Temperaturen ja uferlos gewesen. Der Sommer ruft. Ich freu mich drauf. Weiher, Weiber, Wein. Dyonisische Grüße vom anderen Ufer..

Donnerstag, 2. August 2012

Die luserlounge selektiert... den Juli 2012!

(sf) Juli 2012 - die Fußball-EM ging zu Ende, die Olympiade begann und hin und wieder ließ sich sogar der Sommer schon mal blicken. Die luserlounge war aufgrund diverser Verpflichtungen in den vergangenen Wochen recht inaktiv, aber das wird sich sicher wieder ändern. Arbeit, Uni, Partnerin oder Urlaub nehmen natürlich viel Zeit in Anspruch - trotzdem hatten wir die Luser für Euch auf und präsentieren Euch unseren Soundtrack des abgelaufenen Monats. Wie immer mischen sich Klassiker und der neueste heiße Scheiß zu einer launigen Melange, die Euch hoffentlich genau so viel Spaß bereitet wie uns. Als Sommerlektüre möchte ich Euch noch "6 Österreicher unter den ersten 5" von Dirk Stermann ans Herz legen: eine Liebeserklärung an unsere südlichen Nachbarn und eine Ansammlung skurriler Geschichten, wie sie nur dort passieren können..

Freitag, 20. Juli 2012

Handwritten von The Gaslight Anthem. Harte Arbeit wird belohnt. Oder?

(mb) Wer wird schon gerne ausgewechselt? Der 55- Jährige, der seine Arbeit liebt und unschlagbar gut darin ist, aber noch einen uralten Tarifvertrag besitzt, welcher ihm Jahr für Jahr ein hervorragendes Gehalt beschert und deshalb seinem Arbeitgeber ein kostenintensiver Dorn im Auge ist. Der vermeintlich Alte wird durch einen 27 -  Jährigen Uniabsolventen wegrationalisiert, welcher weniger qualifiziert aber kostengünstiger ist. Die maximale Hingabe fordert bittere Opfer im Laufe der Zeit, in jeglicher Hinsicht. Auch Musikstücke sind ein substitutives Gut. Nach anfänglicher Ohrwürmern sind viele Lieder schnell abgenudelt und versinken in den Tiefen der digitalen Archivierung. Aus der Playlist, aus dem Sinn. Die mp3-Komprimierung schlüpft in jede Nische der Sortierung. Wegen der Auswechselbarkeit sind Sie auch selten beleidigt, wenn die dunkle Archivierung Schatten über ihre Spielfreude wirft. Lediglich bei GEMAeinheiten reagieren Sie eingeschnappt.
Umso erstaunlicher ist es, wenn Lieder über Monate, gar Jahre stets gehört werden. Platten für die Ewigkeit. So selten wie vierblättrige Kleeblätter. Die musikalischen Einhörner.

Freitag, 6. Juli 2012

Die luserlounge selektiert den... Juni 2012!

(mb) Dieser Monat sollte uns ins Schland des Lächelns führen. Nur waren wir simply not the chest und dann kam auch noch Cech dazu. Oder wie war das gleich nochmal? Am Ende gewinnen immer die Deutschen? Vincent vom Wald und seine Mannen duellierten sich tikitaktisch durch die EM, sodass man durchaus die Umschreibung dieses Sprichworts überdenken kann. Die Medien versorgten den fußballaffinen Rezipienten mit so vielen Neologismen, dass mit kurzfristigen Kollateralschäden im Sprachzentrum zu rechnen ist.  Umso besser, wenn man sich wieder in den Arbeitsalltag flüchten kann. Umso schlechter, wenn der Arbeitsalltag Fußball ist. Und weil momentan anscheinend die ganze Fußballwelt schon in der Saisonvorbereitung steckt und nach der EM nicht nur Olympia sondern irgendwann in ferner Zukunft - kaum zu glauben -auch mal wieder Ligaspielbetrieb ist, hat die luserlounge sich ein ums andere Mal bedeckt gehalten. Unser kleines süßes Mauerblümchen! Bitte sagt es keinem weiter das es neue, heiße Sommertracks von uns gibt. Es könnte ja jemand davon Wind bekommen und unsere Süße in Verlegenheit bringen. Bevor das Mehmet Scholl´sche Höllenfeuer uns ereilt hätten wir lieber noch ein paar kühle Blonde. Ich habe da schon jemanden mit einem Kasten gesehen. Es sieht so aus, als ob er schwer zu tragen hätte. Ich werde ihn mal fragen, ob wir ihn ein paar abnehmen sollen. Zur Entschädigung hätte ich dann diese Sommertracks...

Mittwoch, 6. Juni 2012

American Headquarters in Heidelberg


(sf) Denkt man an Musik in Heidelberg, kommt einem wohl erstmal Hip Hop in den Sinn: Torch, Toni L., beide zusammen als Advanced Chemistry, Cora E. und die Stieber Twins – sie alle stehen für die Anfänge der Rapmusik in Deutschland. Doch mittlerweile hat die romantische Stadt am Neckar musikalisch noch deutlich mehr zu bieten, denn auch der Rock hat Gott sei Dank Einzug gehalten.

Man muss wohl kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass CHARGES  innerhalb kürzester Zeit die Pole Position in der Rhein-Neckar-Region erobern werden. Welche Band kann schon von sich behaupten, sein allererstes Konzert als Vorband von THE THERMALS gespielt zu haben?

Sonntag, 3. Juni 2012

Die luserlounge selektiert den... Mai 2012!

(nvh) Im Mai lagen Freude und Trauer ganz nah beieinander. Vor allem bei den Fans des runden Leders. Bist du ein Bayern-Fan, war es vermutlich der tristeste Monat der letzten 20 Jahre. Bist du ein Anti-Bayern-Fan (es gibt eben nur zwei echte Fan-Typen auf der Welt ;), tat es dir natürlich gut, dass deine Bedürfnisse befriedigt wurden. Und ein Jeder sollte deine Häme-Orgasmen zu verstehen bekommen. Unter uns vier luserlounge Autoren sind  beide Fan-Typen zu gleichen Teilen vorhanden und daher halten sich sportliche Gemeinsamkeiten und Verständnisse in Grenzen. 
Jedoch waren wir uns - trotz all den sportlichen Turbulenzen - bei einer Freude recht schnell einig, nämlich unserem ersten luserlounge Geburtstag, über den wir uns alle unendlich freuten. Denn ich bin mir sicher,  jeder von euch kennt bestimmt folgende Situation: man startet ein Projekt mit voller Euphorie und beginnt quasi vollgepumt mit Adrenalin. Irgendwann kehrt langsam schleichend der übliche Alltag wieder ein und man verliert etwas an Boden. Und plötzlich ist der Moment da, an dem sich die Spreu vom Weizen trennt: Entweder das Ding schläft ein oder es flechtet sich immer stetiger in den Alltag ein. Bei uns ist der Flechtfaden zwar manchmal etwas dünn, aber ich denke doch, dass wir es gut hinbekommen haben und uns daher in Zukunft auf viele weitere Geburtstage freuen dürfen. Aber nun zur Mai-Selektion, ab geht's:

Freitag, 1. Juni 2012

The Swindle – Von Isny über Hamburg in die Welt!


(sf) So wunderbar klischeehaft ihr Proberaum auch aussieht, The Swindle sind mehr als Teenie-Indie. Mehr als plumpe Systemkritik. Mehr als Anti. Mehr als Röhre. Mehr als Chucks und Lippenpiercing. Dabei wollen sie das Rad des Rock'n'Roll nicht neu erfinden, sondern ihre eigene Interpretation umsetzen, Konzerte spielen und möglichst viele Leute erreichen - The Swindle reduzieren sich auf den Kern des Geschäfts. Und hier wurzelt auch der Unterschied.

In ihrer beschaulichen Allgäuer Heimatstadt Isny kennt jeder jeden - und fast alle kennen The Swindle, bestehend aus Maximilian Thinnes (Gesang & Gitarre), Dominik Rühwald (Bass), Maximilian Christ (Gitarre) und Sebastian Thinnes (Drums). Die Basis war somit erobert, aber auch in einigen der Schlüssellocations Süddeutschlands (Röhre, Atomic Café, Grüner Jäger) haben sie schon gespielt und Lunte gerochen. Jetzt gilt es, weiter zu kommen, weiter zu spielen - zu explodieren und als Headliner wieder zurück zu kommen.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Die luserlounge jubiliert!

(mb) Heute feiern wir unser einjähriges Jubiläum! Und alle so: YEAH! Am 16.5.2011 erschien der erste Artikel auf der luserlounge-Seite über Of Monsters and Men und das Lied "Little Talks". Ein Jahr später ist das Lied nun richtig populär und die luserlounge nicht. Stört uns nicht, sind wir doch gerne Nische und schreiben wie Nietzsche. 56 Beiträge sollten folgen, das bedeutet ein Artikel pro Woche. Unsere Launenhaftigkeit in der unendlichen Leichtigkeit des Schreibens bescherte uns jedoch  10 Artikel im Rekordmonat, aber eben auch mal nur einen kümmerlichen Mehrzeiler im Kalenderblatt. Dennoch haben wir unsere Mitte mehr oder weniger langsam gefunden und die Zahnräder greifen ineinander, bilden wir uns zumindest ein.

Vielleicht ein kurzes Wort über die Entstehung und die Sinnhaftigkeit der luserlounge:
Die luserlounge ist im April letzten Jahres als ständiger Gedankenfetzen um meine Ideenkreislaufbahn zirkuliert. Es sollte ein Treffpunkt für Freunde, Freundesfreunde und Freundesfreundefreunde werden. Und schließlich für die Welt. Hört sich wie Lokalisten an. Oder wie die Weltherrschaft der Blogger. Ist es aber beides nicht.

Sonntag, 13. Mai 2012

Against me? - Tom Gabel vs. Laura Jane Grace Gabel

(mb) Tom Gabel war kürzlich auf Deutschlandtour. Mit Dave Hause zusammen in München, mit den anderen Punk Vorständen wie etwa Chuck Ragan und Nikola Sarcevic auf dem Pirate Satellite Festival in Stuttgart. Keiner konnte da auch nur erahnen, dass dies wohl das letzte Mal sein wird, dass man Tom Gabel auf der Bühne sehen wird. Er hat nicht seinen Rückzug aus dem Musikbusiness angekündigt und - einmal durchatmen - er ist jenseits der 27 und deswegen auch nicht tot. Die Gründe sind vielmehr persönlicher und überraschender Natur.

Aus der am morgigen Montag erscheinenden neuen Ausgabe des Rolling Stone Magazins wurden Auszüge eines Interviews mit Gabel bekannt, indem er schildert, dass er sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen und ab jetzt Laura Jane Grace Gabel heißen werde. Einer Geschlechtsumwandlung. Richtig gelesen.

Montag, 7. Mai 2012

Daily Routine vs. Summer Punk Rock Holiday - Teil I, ein Groschenroman

(lp) “April. April! April! Der weiß nicht, was er will“, was Heinrich Seidel bereits im 19. Jahrhundert feststellte, war auch dieses Jahr wieder wahr. April 2012, ein Monat voller Höhen und Tiefen. Neben den üblichen Wetterkapriolen gab es vor allem ein nur schwer zu vereinbarendes Zusammentreffen langer Amüsierabenden und dem all morgendlichem Weckerfluch, der in diesen Tagen noch von regelmäßigen und pochenden Motivationsschwankungen begleitet wurde. Ein Monat, der in jeglicher Hinsicht an den Kräften gezerrt hat und an dessen Ende nun das Groezrock Festival im flämischen Teils Belgien stehen sollte. “Tage voller Erholung bzw. mal wieder raus aus der gewohnten Umgebung?“ oder anders gefragt „Kann man Müdigkeit nur mit Schlaf bekämpfen?“.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Die luserlounge selektiert den... April 2012!

(mb) Jetzt könnte ich einen passenden Kommentar zu dem politischen Donnerwetter in Frankreich, der spanischen Arbeitslosenflutwelle oder schlicht dem wirtschaftlichen Dauerregen in Griechenland machen. Tue ich aber nicht. Wie sagt man so schön: Der April macht eben was er will. Und so hatten die luserlounge Boys auch kaum Zeit in diesem Monat. Umzüge, Überstunden und Unideadlines hinterließen ihre Spuren in unserer Freizeitgestaltung. Deshalb hatten wir ausgerechnet in dem Monat wo alles blühte eine Dürreperiode. Nur spärliche drei Artikel, von denen zwei bereits seit Monaten im Krizzelbuch vor sich hin vegetierten. Dennoch, die Musik war im täglichen Leben omnipräsent. Ohne geht es einfach nicht. Deshalb gibts jetzt zu Beginn unseres Geburtsmonats Mai die April Selektion. Nach der Dürre kommt ja bekanntlich der Regen! Uns würde er gut tun, anderen nicht. Wie auch immer, wir lusen uns!

Sonntag, 29. April 2012

Marteria und Marsimoto. Genie oder Wahnsinn?


















(mb) In der 1895 erschienenen Novelle „Dr. Jekyll und Mr.Hyde“ des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson experimentiert Doktor Jekyll in seinem Laboratorium und versucht das Böse vom Guten der menschlichen Seele zu trennen. Nach Einnahme des Präparates verwandelt sich der gutmütige Doktor immer häufiger  und unfreiwilliger in den jähzornigen,  gefährlichen Edward Hyde. Hat dieser düstere Buchklassiker Parallelen zu Hip -Hop Künstler Marteria und seinem Alter Ego Marsimoto? Oder alles nur totaler Humbug?


--> neuer Artikel zum neuen Album:
 Marteria ist mit ZGidZ2 der CR7 des Rap und tanzt mit dem Volk.
 

Eine interessante Vergangenheit

Die Rede ist von Marten Laciny alias Marteria alias Marsimoto alias einer der erfolgreichsten deutschen Hip Hop Künstler der letzten Jahre. Der junge Mann hat eine interessante Vergangenheit.

Dienstag, 24. April 2012

WIR. Nervige Pärchensprache und The Young Evils.

(mb) Neulich im Café. Am Nachbartisch ein Pärchen. Ich bestellte ein großes Glas stilles Wasser und einen Filterkaffee. Die zwei Gegenüber ein hedonistisches, überteuertes, westliches Frühstück. Zuvor berieten Sie sich, was Ihnen den schmecken könnte. Satzfetzen wie "nee, das mögen WIR doch gar nicht, Schatzi", flogen an meine Luser. Dazu dieses verniedlichende Babystimmen Gebrabbel. Ätzend, dachte ich. Das StimmenWIRwarr brachte mich um meine Konzentration.
Nennen wir das Pärchen idealtypisch Magnus und Susi. Sie lernten sich in der Unibibliothek kennen. Magnus, markant - muskulöser Managementstudent und Susi, superschlau - schüchterne Soziologiestudentin. Smalltalk.

Sonntag, 22. April 2012

Domi Chansorn, ein vielversprechender Schweizer Newcomer. Kein Käse.


(lp) Die Tage werden wieder länger, der wie immer viel zu lange Winter uneinholbar und nun endgültig vorbei. Das Leben wird ein Stück weit einfacher, unbeschwerter, um nicht zu sagen wieder schöner. Draußen sitzen und den Tagen zusehen wie sie Stück für Stück länger werden. Traumhafte Sache, dürfte man meinen. Doch selbst die Jahreszeit der vermeintlichen und unaufhaltsamen Glückseligkeit hat nicht gerade selten ihre Schattenseiten und lässt die Sonne an so manchem Tag schlichtweg schadenfroh scheinen und erscheinen. Eine am Bodensatz heftende Melancholie lässt sich eben selbst nicht von Frühlingsgefühlen vertreiben.

Mittwoch, 28. März 2012

Die luserlounge selektiert… den März 2012!


(sf) Die ersten traumhaften Sonnentage, Frühlingsbeginn und entsprechende -gefühle – der März zeigte sich von seiner besten Seite und auch die luserlounge war aktiv wie selten zuvor! Wir möchten Euch an dieser Stelle mal herzlich für die vielen Klicks danken und freuen uns auch auf den zukünftigen Support. Wenn Ihr Anregungen, Wünsche, Ideen oder auch Kritik habt, dann her damit; wir haben noch ein Dreivierteljahr vor uns und das soll ja mindestens genau so toll werden wie die ersten drei Monate 2012!
Zur Überbrückung bis zum April haben wir wieder einige Redaktionsfavoriten für Euch zusammengestellt und wünschen Euch viel Spaß beim Erinnern an Klassiker und Entdecken von Newcomern.

Mittwoch, 21. März 2012

Deichkind ist auf Tour. Auch im tirolerischen Hinterland. Leider geil.


(ke) Vom Deich auf den Berg: Die wohl skurrilste Boyband der Postmoderne, ihres Zeichens Flachlandhanseaten, lieferten gestern Abend ihre Show im tieftirolerischen Hochgebirge des Ötztals ab. Die frisch geschlüpfte „Event Area 47“ befindet sich irgendwo in the middle of nowhere und diente Deichkind als Bühne vor circa 3000 Fans. Leider hat der „Area Dome“ aber eine Kapazität von 8000 Personen und es war ein bisschen leer, aber wen wunderts in Anbetracht der Venue Koordinaten? Auf dem Weg vom Parkplatz zur Halle passiert man sogar weidende Hochlandrinder.
Mit dem Gedudel von drei Liedchen der Vorband Moonbootica, klarer Schwachpunkt des Konzertabends, war das Publikum aus typischen Tiroler Burton-Burschen, Hipstern, Junggebliebenen und Zahnspangenträgern weder zu begeistern noch ausreichend aufgewärmt.  So blieb der Part des Stimmung Generierens gänzlich dem Hauptact zuteil. Und dieser schaukelte die Menge langsam, aber sicher, über die Luftbahn ans Limit.
Aber man will ja nicht mit der Tür ins Haus fallen.

Montag, 19. März 2012

Noel "God" Gallagher And His High Flying Fans

(nvh) Ich hätte diesen Beitrag auch anders nennen können. Auf den Fingern lag mir z.B. "Who The Fuck is Oasis" oder "A Genius Called Noel". Aber letztlich ist es egal welchen Namen das Kind hier bekommt - die Botschaft dringt wohl deutlich durch. 
Aber warum - und vor allem - wie kann ich das behaupten? Ist Noel Gallagher wirklich ein Genie?? Berechtigung hin, Berechtigung her - der Mann hat etwas, was nur Wenige in dieser Branche besitzen: die Gabe EIGENE Songs zu schreiben. Nicht Songs für Dritte, nicht Songs, die auch jeder andere singen könnte. Nein, seine Songs sind NUR für ihn selbst geeignet. Unbestritten der musikalischen und lyrischen Qualität seiner Stücke, gelingt es ihm bis heute mit Nummern wie "If I Had A Gun" oder "The Death Of You And Me" Musik zu kreieren, die soviel Identität besitzen wie ein einzelner Personalausweis. Man kann es mögen oder auch nicht, aber Noel-Songs sind einmalig, einzigartig und gleichzeitig "stadiongesangsreif".

Dienstag, 13. März 2012

Sympathy For Strawberry go EPic!



(sf)  „SFS“ wird hier in Deutschland ja gewöhnlich als Abkürzung für die Sportfreunde Stiller genutzt, bei unseren südlichen Nachbarn hingegen nutzen immer mehr Menschen die drei Buchstaben, wenn sie von der Rockband SYMPATHY FOR STRAWBERRY aus Wien sprechen.

Bereits 2003 wurden die Erdbeerliebhaber, deren Name sich übrigens von einem Song von Sonic Youth ableitet, von Sängerin Marlies und Bassist Lehmann geründet und noch im selben Jahr stießen Schlagzeuger Bilgeri und Gitarrist MXF zur Band. Es folgte der übliche Weg: Demoaufnahmen, Klingelputzen und zahlreiche Konzerte, u.a. beim auch in Deutschland sehr namhaften Contest Emergenza, der u.a. auch die Emil Bulls hervorbrachte.

Nichts und niemand war in den Jahren 2006 und 2007 vor SFS sicher und so teilten sich die Wiener mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Songwriter-Duo Christoph & Lollo, den Hardcore-Legenden Naca7, und den Beatboxern Fii die Bühne, um Aufmerksamkeit zu erregen. Erste Erfolge in Form von Radio-Airplay stellte sich ein und schon bald wurde mit dem aufstrebenden Alex Lausch ein Produzent gefunden, mit dem SYMPATHY FOR STRAWBERRY ihr Debütalbum aufnehmen wollten.

Freitag, 9. März 2012

Salz und Pepper. Ein schaurig - schaukliges Vergnügen.


(mb) Auf hoher See. Die Wellen schaukeln das Schiff gehörig. Es ist auf Kurs. An der Reling steht ein Pärchen. Sie schaukelt seine Hoden gehörig. Sie sind auf Schmusekurs. 
Mein Blick wendet sich beschämt ab und trifft den gerade an Deck kommenden Sergeant. Sergeant Pepper. Er trinkt eine Dr. Pepper. Die schmeckt bei diesem Wetter besonders lecker. 
Er kommt an mir vorbei. Ich frage, warum er Sergeant und nicht Kapitän sei. 
Der Sergeant sagte, dass diese Frage durchaus an ihm nage. 
Verlegen sieht er zu Boden, dann auf des Mannes schaukelnden Hoden und dann mich wütend an. 
Der Zuckerüberschuss bringt sein Blut gehörig in Wallung, stelle ich fest. „Sagen Sie, warum fragen Sie? Ich traurig Knopf, war doch stets mein Wunsch Lokomotivführer zu werden in meinem Kopf. “ 
Diese Fragen plagen ihn schon lange und unter dem beruhigenden Meeresklange wurde mir auf einmal bange. 
Er verlor erst sich, dann die Beherrschung. Er rastete aus, zog das Messer heraus, ging zur Reling und schubste die Hodenschauklerin über Bord. Es war Mord.
Des Sergeant´s schwellende Blutgier machte auch nicht halt vor dem konsternierten Knaben, der ohne seine Hoden im hohen Bogen und ohne zu fragen über die Reling flog. 
Irrwitzig grinsend und blinzelnd stand er in der Mittagssonne. Nun steht er an der Reling und sieht mich an. Identifiziert mich als Auslöser allen Übels. Mir wird übel. Kein Kübel in der Nähe, nur Meer in der Ferne. Mit großen Schritten und blutverschmierter Mördervisage kommt er auf mich zu. 
Ich weiche seinem weichen Blick aus. Ich stammele und sammele mich. Er fesselte und kesselte mich. Letzteres bedeutet, dass ich mich wieder über einen riesigen Kessel fand. Ich das Salz, er der Pepper. In der Suppe. Es wurde heiß. Wäre er doch Lokomotivführer geworden, dachte ich. 

Mittwoch, 7. März 2012

Das Phänomen Kraftklub


(lp) Kraftklub, eine Band die ohne Frage polarisiert. Teilnehmer beim Raab’schen Bundesvision Song Contest, Platz 1 in den Alben-Charts, Major-Debüt und Sprechgesang gemischt mit altbekanntem Indie-Rock. Sowas kann doch nur gecastet oder ein gnadenlos überschätztes Strohfeuer der hiesigen Musiklandschaft sein. Jedenfalls, genügend Gründe „alternative“ Musikliebhaber ihre embryonale Abwehrstellung einnehmen zu lassen. Zugegeben, auch ich bin des Öfteren ein Opfer dieses Schutzmechanismus geworden, der die Arctic Monkeys von den Lady Gagas dieser Welt wie eine unsichtbare Mauer trennt.

Montag, 5. März 2012

I DO like Monday (Tramps)!

(nvh) Wer mich näher kennen lernen möchte: hier meine erste "Herzblatt-Antwort" auf Deine erste Frage: ich steh auf gute, ehrliche Musik - dann erst kommt die Richtung. Weit vorne ist bei mir Indie, Britpop, aber auch Klänge aus den 60er und 70er Jahren. 

Freitag, 2. März 2012

Zum falschen Zeitpunkt.

(mb) Das Haus der Müller´s ist neben meinem Elternhaus. In unserer Nebenstraße geht es ruhig zu, wenig Verkehr, etwas abschüssig. Die beiden Haustüren blicken zueinander. Dazwischen ein 1,20 Meter hoher Maschendrahtzaun indem mittwochs immer das lokale Anzeigenblatt steckt. Man teilt unter Nachbarn. Frau Müller´s Tochter arbeitet dort, deswegen bekommt Sie es umsonst. Die Tochter und ihr älterer Bruder sind schon lange ausgezogen, Herr Müller starb vor 3 Jahren. Seitdem ist Frau Müller blaßer, die Haare dünner und die Erscheinung noch hagerer. Ich wohne seit 4 Jahren nicht mehr zuhause und besuche unregelmäßig meine Mama.

Mittwoch, 29. Februar 2012

Die luserlounge selektiert... den Februar 2012


(lp) Februar, ein Monat im Zeichen der klirrenden Kälte neigt sich dem Ende zu. Da 2012 mal wieder ein Schaltjahr ist, ging es heute mit dem 29. Februar in die Verlängerung. Damit ihr vor lauter Langeweile keine Löcher in die Wand starren müsst, schenken wir euch anlässlich des geschenkten Tages unseren cremigen Monatsrückblick. Von nun an bis in alle Ewigkeit, bekommt ihr zu jedem Wechsel des Kalenderblatts unsere Quintessenz des zurückliegenden Monats serviert. Ob verspätet entdeckt, altbewährt oder einfach nur brandneu, wir hauen euch unsere persönlichen Top Ten um die Luser. Heureka...

Montag, 27. Februar 2012

Aus Liebe zur Musik - Mixtape reloaded!


(SF) So ziemlich jeder von Euch dürfte schon mal mit Mixtapes in Berührung gekommen sein. Während (im Regelfall) die Herren der Schöpfung sich stundenlang den Kopf zerbrochen haben, was der Angebeteten wohl gefallen könnte und womit man sich nicht komplett jegliche Chance verbaut, das Mädel der Träume jemals für sich gewinnen zu können, haben die Ladies massenhaft Tapes (oder jetzt halt CDs, Playlists, USB-Sticks usw.) erhalten und sich nicht selten nach drei Liedern gefragt, ob der Aufnehmer nicht alle Tassen im Schrank hat und sich geschworen, diese Flachpfeife nicht in 1000 Jahren ranzulassen.

Sonntag, 26. Februar 2012

Ein CROmantisches Date im Ingolstädter Maki. Zwei Blickwinkel

(ke, mb) Carlo und Sunny gehen auf ein Date. Samstagabend. Maki, Ingolstadt. Cro spielt. CROmantik liegt in der Luft.

Freitag, 24. Februar 2012

Keine Sorge, Liebes! Es ist anders als du denkst.

(mb) Ob das denn nun alles sei, kam es mir heißer aus deiner Kehle entgegen. Ich halte einen Moment inne und überlege. 
Ich habe das Gefühl, dass du mir nichts mehr zu sagen hast. Ich hasse es. Suche nach einem adäquaten Thema. Erfolglos. Ich weiß so gar nicht, was dich  eigentlich interessiert. Ich weiß nur wie du bist. Immer in Bewegung. Immer in Eile, nie gestresst. Souverän im Auftreten.

Montag, 20. Februar 2012

Fiva und das Phantom Orchester. Meine traurige Fußballkarriere und Deutschrap wecken Heimatgefühle. Aber gehört die Stadt wieder mir?

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(mb) Seit 5 Tagen bin ich wieder daheim. Daheim in Oberbayern. Daheim bei Weißbier, Brezn, grantliger Grundstimmungslage und -10 Grad. Und nachdem ich seit 8 Monaten meine Fußballschuhe nicht mehr geschnürt habe, halte ich es trotz schneebedeckten Boden für eine gute Idee, dem Heimatverein wieder einen Besuch abzustatten. Ich puste den Staub von den ledernen Tretern, sie glänzen ein wenig. Vielleicht aber auch nur meine vorfreudigen Augen.

Dienstag, 14. Februar 2012

Per Kettcar zwischen die Runden!

(SF) Für die einen ist Kettcar die aktuell wichtigste deutsche Band, für die anderen gnadenlos überschätzt – die Wahrheit liegt wie immer wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber die mediale Aufwartung, die Wiebusch & Co. zu ihrem neuen Album „Zwischen den Runden“ gemacht wird, deutet schon darauf hin, dass Kettcar eine besondere Position in der nationalen Musiklandschaft einnehmen.

Montag, 13. Februar 2012

Kolumbien. Die Uhren ticken anders. Und Danza Kuduro.

(mb) Die Uhren ticken anders in Kolumbien. Nicht nur wegen der 6 bzw. 7 stündigen je nach Sommer bzw. Winterzeit vorherrschenden Zeitverschiebung, nein! Die ganze Mentalität und Lebensweise ist schlichtweg anders. Man nehme die Kasse im Supermarkt. In Deutschland komme ich mit dem einpacken der eingetippten Lebensmittel nicht hinterher, entschuldige mich stets höflich und etwas peinlich berührt bei meinem Hintermann / Hinterfrau, dass ich das Band noch nicht vollständig abgeräumt habe. Wie auch? Die Kassierer sind stets so flink, man könnte denken Tschernobyl hätte es mit ein paar Ärmchen zu viel zu gut gemeint.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Frischer alpenländischer Akkustikrock im Gourmetbereich von El Rancho.

(cs) Oktoberfest! FC Bayern Muenchen! Alpen! Allianz Arena! Alfons Schuhbeck! All das sind nur einige von vielen Dingen, für die Bayerns Metropolstadt München bekannt ist. Man könnte diese Liste noch unendlich weiter fortführen. Eine junge aufstrebende Akkustikband schafft es leider noch nicht unter die bekanntesten Söhne Münchens, ist aber auf dem besten Wege.
Um bei Meisterkoch Schuhbeck zu bleiben, stellt sich nun die Frage, was die notwendigen Zutaten sind um eine gute Band zu kreieren. Und gemeint ist damit wirklich eine gute und nicht etwa eine erfolgreiche Band. Langfristig sollte auf das Eine ja das Andere folgen. Die einfachen, frischen Zutaten sind wie immer die Besten: eine gut klingende Stimme, Unvoreingenommenheit, Kreativität, Leidenschaft, Spaß an der Musik, Beherrschung der Instrumente. Und nicht zuletzt Songtexte, die mitten ins Herz treffen. All diese Attribute finden sich bei den Jungs von „El Rancho“ wieder.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Therapy? – A Brief Crack Of Light

(SF) 23 Bandjahre, 13 Alben und ein paar EPs – und Gott sei Dank kein Ende in Sicht! Ich muss Euch vorwarnen: Dieser Bericht wird sehr subjektiv sein, denn Therapy? sind seit 1993 meine Lieblingsband, ich habe sie unzählige Male in mehreren Ländern live gesehen und für mich wird es wohl nie mehr eine Band geben, die mir mehr bedeutet als die Herren aus Nordirland.

Sonntag, 8. Januar 2012

The Rural Alberta Advantage. Sozio-oekonomische Bodenwellen, Heimathipstertum und vieles mehr.

(mb) Die Welt wird liberaler. Nicht nur der arabische Fruehling hat demokratische Sonnenstrahlen in die schattigen Diktaturgesellschaften geworfen, auch der Assimilationsguertel ist eine Schlaufe enger gespannt worden, ohne dabei den Laendern den Atem aus ihrem Kulturbauch abzuschnueren. Der unbegrenzt und frei verfuegbare Gedankenrohstoff scheint sich aus immer mehr Inputveraestelungen zu speisen, die ihre Glasfaserwurzeln fast in der ganzen Welt durchdrungen haben. Man sieht die Laender vor lauter Welt kaum noch, koennte man meinen. Dennoch sind die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede immer noch gravierend. Viele Laender blasen ihren staubheissen, oekonomisch motivierten CO-2 Atem  Mutter Natur ins Gesicht, dass diese bald durch ihren fiebrigen Unmut kollabiert. Schon eher als erwartet hat die Welt der Umwelt die gruenen Blaetter vom Baum geblasen, sodass der Rechen im Ozonherbst alle Muehe hat, das gesellschaftlich verschuldete Laub recyceln zu koennen.